Der spirituelle Wert der Arbeit
Arbeit ist ein wichtiger Teil unserer monastischen Tagesordnung. Es gibt Dienste an der Gemeinschaft in den vielen internen Aufgaben, Dienst im Empfang der Gäste, und caritatives und pastorales Dienen. Nach Benedikt müssen Mönche für ihren eigenen Lebensunterhalt aufkommen. Um dies zu verwirklichen, haben Mönche seit Jahrhunderten auch bestimmte betriebsmäßige Arbeitsfelder entwickelt, so auch in der Abtei Lilbosch. Aber alle monastische Arbeit hat neben praktischen oder ökonomischen Motiven stets zugleich spirituelle Dimensionen.
Die Arbeit schult den Mönch in Demut, Verbundenheit und Verantwortlichkeit. Durch das Arbeiten in aufmerksamer Hingabe und Verfügung nimmt er kontemplativ und aktiv am großen Werk von Gottes Schöpfung und Erlösung teil. Seine Arbeit macht ihn selbst mehr zum Menschen und die Schöpfung zu mehr Schöpfung. Die Arbeit kann zur persönlichen Entwicklung beitragen, bietet Gelegenheiten für die Dienstbereitschaft untereinander und kann die Zusammengehörigkeit der Gemeinschaft fprdern. Auch die Arbeit – wenn sie monastisch verrichtet wird – ist Liturgie, Lobpreis Gottes, ebenso wie das Stundengebet der Gottesdienste.
Benedikt setzt in seiner Regel die Arbeit außerdem gegen die Langeweile, das Nichtstun und dadurch unbestimmt körperlich und geistig Rumhängen ein, das er so schädlich für jedes geistliche Leben hält. Die Arbeit hilft, Geist und Herz des Mönchs ausgerichtet, orientiert zu halten.
Die Tradition der Zisterzienser kennt keine “Entspannung” im Sinn von Rekreationen. Die Arbeit hat für eine gesunde Balance von Seele und Körper zu sorgen. Arbeit behütet den Mönch vor intellektueller oder emotionaler Erschöpfung und fügt ihn in die konkrete Widerspenstigkeit der konkreten Arbeit ein. Sich so in der Arbeit verlieren macht ihn frei, wenn das Herz auf Gott gerichtet bleibt und das Ego sich nicht in der Arbeit verliert.